Schon vielfach wurde die Frage gestellt, weshalb bezüglich neuer Bahnhaltepunkte im Raum Regensburg seit langem nichts vorangeht. Bei der Durchsicht der Parteiprogramme zur Regensburger Kommunalwahl 2020 bin ich auf eine mögliche Antwort gestossen. Mit Stand vom 8.2.2020, 16:19 Uhr (wird möglicherweise später korrigiert) steht in einem der Parteiprogramme folgender Satz.
Zitat: „
In Verhandlungen mit der Bundesbahn soll erreicht werden, dass in der Stadt und Region weitere Haltepunkte im bestehenden Schienennetz eingerichtet werden und es so zu einem S-Bahn-System ausgebaut wird.“ (Zitat Ende)
Quelle: [
www.fw-regensburg.de] , siehe Seite 9 oben
Nun ist die Aussage ja nicht ganz falsch, denn zu verhandeln wäre insbesondere mit DB Netz und DB Station&Service, beides Unternehmen, welche vollständig im Besitz des Bundes sind. Dank der Bahnreform handelt es sich aber um privatrechtlich organisierte Unternehmen, deren unternehmerische Prioritäten und Zielstellungen - höflich formuliert - nicht immer das Gemeinwohl in den Vordergrund stellen, zumal wenn entsprechende Vorgaben und Rahmenbedingungen des Eigentümers Bund dazu fehlen. Daß in kommunalen Parteiprogrammen solche Formulierungen wie die obige tatsächlich noch heute zu finden sind, ist mehr als ein Lapsus zum Schmunzeln. Es lässt befürchten, daß Dinge wie z.B. die Bahnreform, das Regionalisierungsgesetz usw. und deren langfristige verkehrspolitische Auswirkungen noch immer nicht überall zur Kenntnis genommen wurden. Dann sind natürlich auch keine geeigneten politischen Schlußfolgerungen möglich.
Gruß
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