Bitte nicht immer alles der EU in die Schuhe schieben, die machen ziemlich viel mit. Österreich hat da auch einen hohen Modal Split und die Blockabfertigung ist auch abgesegnet, was auch absolut richtig ist.
Probleme gibt es nur, wenn man die Kosten einseitig, z. B. nur für ausländische Unternehmen erhebt. Wenn sie für alle gleichermaßen gelten, gibt es keine Probleme.
Es ist ein altes Problem immer alles auf die EU zu schieben. Dabei erlaubt z. B. die EU bei Ausschreibungen komplette Betriebsübergänge auszuschreiben, also damit wirklich kein Arbeitnehmer schlechter fährt als vorher. In Deutschland orientiert sich keiner daran.
Klare Maßnahmen wären einfach:
Die Lkw-Maut müsste für jeden Meter Straße gelten, egal ob Dorfstraße oder Autobahn (so wie die Trassengebühr auch nicht unterscheidet und somit die Eisenbahn benachteiligt).
Befreiung von dieser Maut nur für den Vor- und Nachlauf im Bahnverkehr, aber maximal 50 km (sonst haben wir Irrsinn wie vom Allgäu 150km nach München-Riem oder Ulm-Beimerstetten). Über 50km auch mit Maut.
Verbote sind falsch, aber Verkehre die klimaschädlich sind drastisch verteuern ist gut. Zumal dann auch viele Transporte wegfallen würden, die reine rollende Lagerhaltung darstellen oder wo sich die Ware zwischen den einzelnen Verarbeitungsstufen viele Länder anrollen um am Ende wieder im Ausgangsland zu sein.
Danach Sondermaut für Nicht-Termingut, z. B. Holztransporte über 100km, Transport von Schienfahrzeugen, Schienen usw. auf der Straße generell mit hohem Aufschlag.
Heute kann man doch alles per Container transportieren. Aber auch Gleisanschlüsse wären möglich und ausbaubar. Dafür braucht man keine V90, da gingen auch neue Hybridloks.
Natürlich müsste der Bund die Kosten für den Gleisanschluss übernehmen. Der größte Gleisanschlusskiller sind die hohen Anschlussgebühren. Der Straßenanschluss wird auch von der Allgemeinheit finanziert.
Man kann fast alles auf der Schiene transportieren und dafür braucht man Hubs, wo auf die Schiene verladen wird. Diese Hubs müssten ihrerseits mindestens 2x am Tag mit größeren Umschlagbahnhöfen verbunden sein, wo sie Zug auf Zug umgeladen werden können, ohne dass die Wagen umgestellt werden müssen.
Auf der Strecke Hof - Regensburg könnte das in Hof, Marktredwitz (hier gab es schon einen Containerkran, wo in den 90ern der Milchzug nach Italien verladen wurde, unnötig vernichtet), Wiesau, Weiden, Irrenlohe.
Gutes Beispiel ist doch dass in CH sogar Coop ein eigenes EVU betreibt und die Logistikzentren miteinander verbindet. Die Rhätische Bahn beliefert mittels Container Coop und Spar auf der Schiene. An bestimmten Bahnhöfen wird dann auf Lkw für die letzten Meter umgeschlagen.
Auch in Deutschland könnte man zwischen den Warenverteilzentren Züge fahren lassen und die Lkw übernehmen dann die Feinverteilung auf die Supermärkte. Wenn der Wille da wäre (und natürlich müsste man die Kapazitäten ausbauen).
Der Klimawandel wird uns über kurz oder lang dazu zwingen hier zu handeln. Die nächste Generation wird das auch einfordern und dann wird man nicht mehr auskommen.
Die Projekte müssen nur beschleunigt werden. Man muss eben die Klagemöglichkeiten einschränken. Nur noch eine Instanz und dann ist es erledigt.