Der Einzelwagenverkehr ist doch ohnehin nur noch ein Schatten seiner selbst, verglichen mit früheren Zeiten. Und die noch verbliebenen Anschlüsse in der Fläche werden dadurch nicht effizienter, denn es muß hier immer weniger Güteraufkommen pro Zug immer weiter zu den wenigen noch verbliebenen Bahn-Verteilzentren gefahren werden, um dort erstmal längere Züge zusammenzustellen. Und teilweise werden Bahnanschlüsse trotz räumlicher Nähe auch noch durch verschiedene EVU bedient.
Die Subventionierung des Einzelwagenverkehrs würde - basierend auf der heutigen Situation - kaum mehr dazu beitragen, anteilig
nennenswert mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Und das muß ja sowohl volkswirtschaftlich als auch energie- und klimapolitisch das eigentliche Ziel sein. Man steht aber nun mal in Konkurrenz zum Lkw, der die Verteilung in der Fläche deutlich flexibler und kostengünstiger, bei geringen Mengen pro Anschließer auch sparsamer erledigen kann. Es bringt daher wahrscheinlich nichts, dagegen weiter anzukämpfen, ohne wirklich
neue Konzepte zu haben.
Sondern man muß die Bahn
gezielt dort stärken, wo sie ihre Haupt-Vorteile hat: Beim Transport großer Mengen Güter entlang der Hauptverkehrsrouten über lange Strecken. Man muß vor allem die endlosen Lkw-Schlangen auf den Autobahnen wegbekommen. Dazu wäre es meiner Meinung nach notwendig:
- die Bahn-Kapazitäten auf den Hauptrouten erheblich zu erweitern (was aber in Deutschland bekanntlich leider schwierig und langwierig ist)
- neue leistungsfähige Güter-Korridore im Bahn-Netz schaffen, um die bestehenden Hauptrouten zu entlasten (was aber in Deutschland bekanntlich leider noch schwieriger und noch langwieriger ist)
- den kombinierten Verkehr noch erheblich auszuweiten und erheblich mehr günstig gelegene Zugangsstellen zum Bahnnetz mit dafür ausreichender Bahninfrastruktur zu schaffen, am besten unter Nutzung standardisierter Container und Wechselpritschen (komplette Sattelauflieger zu transportieren erscheint mir weniger günstig). Denn der kombinierte Verkehr muß wohl künftig notgedrungen die Rolle übernehmen, die früher mal der Einzelwagenverkehr als Zubringer hatte. Und hier wird man auch Subventionen benötigen, um die Speditionen zur Nutzung dieser Angebote zu bewegen.
Gruß
223 061