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Wenn wir gerade beim Aufregen sind ...

03. März 2019 13:09
... mir fällt es zunehmend schwerer, überhaupt noch über diese (angeblichen) Ausbaupläne zu diskutieren und mich ernsthaft damit zu beschäftigen.


Denn es wird ja scheinbar zunehmend schwerer, in Deutschland überhaupt noch den Status Quo im Bahnverkehr halbswegs verlässlich aufrechtzuerhalten.

In immer mehr Regionen gibt es teils spontane, teils immerhin angekündigte Ausfälle im Schienennahverkehr, weil nicht ausreichend Personal vorhanden ist. In immer mehr im Wettbewerb vergebenen Kleinst-Netzen gibt es Ausfälle oder Einschränkungen aufgrund von Fahrzeugmangel, unzureichender/gestörter Infrastruktur oder wegen über Wochen bis Monate sich hinziehender Bauarbeiten unter Vollsperrung. Bei jedem größeren Sturm, Eisregen oder stärkerem Schneefall (welche klimabedingt ggf. noch zunehmen) muß man ebenfalls mit Ausfällen rechnen. Sofern es SEV gibt, erfährt man nicht immer davon, weil die Fahrgastinformation nicht funktioniert. Vom Zustand beim Fernverkehr will ich erst gar nicht reden, da steht genug in der Presse. Im Güterverkehr gibt es - auch in der Region - Streckenabschnitte, wo man gar keinen ernsthaften Gv mehr betreiben kann, weil wegen Mängeln die Streckenlast stark reduziert wurde usw.

Daß der Güterverkehr auf der Schiene scheinbar im Vergleich trotzdem noch einigermaßen gut und verlässlich funktioniert, liegt nicht zuletzt daran, daß es hier - ganz im Gegensatz zum Nahverkehr - tatsächlich einen auch räumlich übergreifenden Wettbewerb gibt. Wenn ein EVU schlechte, nicht vertragskonforme Leistungen erbringt, dann besteht hier also viel eher als im Nahverkehr die Möglichkeit, kurzfristig auf einen anderen Anbieter umzusteigen. Erkauft wird das aber teilweise mit der Erwartung, daß die Tf überregional extrem flexibel einsetzbar sind und trotz geringer Bezahlung ein nomadenartiges Leben führen sollen. Ob man hier langfristig noch genug geeignetes Personal findet, ist daher m.E. ebenfalls fragwürdig.

Was soll also das ganze Gerede über die großen Ausbaupläne und die Erhöhung der Zugzahlen? Und wie ernst kann man das noch nehmen angesichts der derzeitigen Zustände im Bahnverkehr? Zunächst müsste man seitens der Verkehrspolitik erstmal mit höchster Priorität den Status Quo im Bahnverkehr wieder verlässlich ans Laufen bringen. Wenn man das schon nicht schafft, ist alles weitere noch fragwürdiger ...

Gruß
223 061



PS: Die Diskussion über den Lärmschutz hätte man m.E. übrigens deutlich entschärfen können, wenn man schon bisher verstärkt Güterverkehr über die KBS 855 abgewickelt hätte. Dann könnte man nämlich die Elektrifizierung jetzt als echte Verbesserung verkaufen. Stattdessen hat man über Jahrzehnte die Infrastruktur immer mehr zurückgebaut und die Anwohner daran gewöhnt, daß so gut wie nichts mehr fährt. Da braucht man sich jetzt nicht wundern.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.19 13:12.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

[ZM] zum Ausbau der Naabtalstrecke "Bahnpläne alarmieren die Bürger"

Schwandorfer 1936 27. Februar 2019 21:43

Nicht einer dieser 100

malo 1219 01. März 2019 16:52

Re: Nicht einer dieser 100

Höllentalbrücke 1126 01. März 2019 20:18

Re: [ZM] zum Ausbau der Naabtalstrecke "Bahnpläne alarmieren die Bürger"

mugelmark 1146 03. März 2019 10:15

Wenn wir gerade beim Aufregen sind ...

223 061 1257 03. März 2019 13:09

Re: Wenn wir gerade beim Aufregen sind ...

mugelmark 1007 03. März 2019 22:13



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