EP3/5 schrieb:
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> Zur Frage,
> warum die vorhandene Steuerung weiter verwendet
> wird, möchte ich anmerken, dass die
> elektropneumatische Steuerung nicht nur den Motor,
> sondern auch die Füllung des hydrodynamischen
> Getriebes steuert. Ein entsprechender Umbau der
> Steuerung muss dies berücksichtigen.
>
Vielen Dank für Deine Anmerkungen. In der Tat scheint es sowohl bei V100 West als auch bei V100 Ost viele verschiedene Stufen des Umbaus gegeben zu haben, zu denen man als Außenstehender kaum etwas findet. Von beiden Lokbaureihen sind ja sogar noch vereinzelt Loks mit Originalmotor im kommerziellen Einsatz, ebenso findet man aber auch Umbauten, die soweit gehen wie die von Dir erwähnte BR 214 von Alstom, wo die V100 West quasi nur noch als Spender einiger mechanischer Basisteile diente.
Aber der Ausgangspunkt der ganzen Diskussion hier war ja nur die Frage vom Stebener, warum die EVB bei den 211ern die Doppeltraktionssteuerung offenbar ausgebaut haben könnte. Ursprünglich dachte ich, es läge an der Remotorisierung, danach schaut es aber nun laut obiger Netzfunde gar nicht aus. Ohnehin war die ganze beschriebene Loksteuerung bei den BR 211 bis 218 recht ausgeklügelt und scheint sich sehr gut bewährt zu haben. Warum also ausbauen, wenn sich der neue Motor daran hat anpassen lassen.
Die Frage, die ich - auch anhand vieler Fotos im Netz - aber zuletzt in den Raum stellen wollte, ist eine ganz andere: Hat die EVB die Dopeltraktionssteuerung bei oben gezeigten Loks wirklich ausgebaut wie vom Stebener vermeintlich erkannt, oder scheint das nur so? Bei den Fotos von 211 324-9 und 211 024-5 oben und auch in früheren Beiträgen sieht man nämlich m.E. recht gut die beiden UIC-Dosen oberhalb der Puffer. Kann es vielleicht sein, daß man hier einen Weg gefunden hat, die UIC-Leitung zu nutzen statt der 36-poligen Leitung, auch ohne (kompletten) Umbau auf ZMS/ZDS? Oder ist der Gedanke von mir absolut abwegig?
Schönen Sonntag.
Gruß
223 061
PS:
Weil auch die PRESS unten erwähnt wurde: Dies ist in der Tat das einzige EVU, wo man in der Region häufig heutzutage noch Doppeltraktionen mit der V100 sieht. Allerdings ist ja bei der V100 Ost laut Wikipedia die Ausgangslage etwas anders, denn es konnten ursprünglich über das Handrad dort nur sechs Drehzahlstufen des Motors eingestellt werden, und die DDR-Reichsbahn hatte bei V100 und V180 eine 34-polige Leitung zur Doppeltraktion und für Wendezüge benutzt, die nicht kompatibel zur 36-poligen Leitung der Bundesbahn war. Ob nach der Remotorisierung der PRESS V100 auf CAT 3512 bei Alstom beides noch benutzt wird, oder ob auf eine andere Lösung umgestellt wurde, dazu ist ebenfalls nirgends etwas zu finden.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.23 08:32.