Vielen Dank für den Link.
Ich bin über diese wiederholten - etwas einseitigen - politischen Statements von den verschiedenen Parteien zugunsten der Prager Verbindung immer sehr verwundert. Denn wie im Artikel ja richtig angemerkt wird, sind die Verbindungen von Hof
und von Prag ab Schwandorf nach München derzeit noch gemeinsam geführt. Die Verspätung trifft somit in vielen Fällen
auch und gerade die Fahrgäste aus Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz, und sie trifft ebenfalls die noch größere Zahl der Fahrgäste zwischen Regensburg und München. Unter diesen Fahrgästen ist auch eine große Zahl an Pendlern zu Beruf und Ausbildung, während die Prager Verbindung bisher nach meinem persönlichen Eindruck aufgrund Ihrer - für berufliche Fahrten leider wenig attraktiven - Fahrzeit und Verlässlichkeit doch eher für Ausflugsfahrten genutzt wird.
Man muß also aus meiner Sicht sehr deutlich die Frage stellen, ob die politischen Prioritäten hier richtig gesetzt sind? Die Verbindung München-Regensburg-Hof wird m.E. in den letzten Jahren viel zu sehr vernachlässigt, und sie leidet unter der offenbar politisch gewollten Hervorhebung der Prag-Verkehre. Hier wird landespolitisch versucht, unter dem Deckmantel des steuerfinanzierten Nahverkehrs eine Fernverbindung nach Prag umzusetzen, worunter andere Nahverkehrsverbindungen in Bayern dann leiden. Das kann und darf m.E. jedoch nicht die Lösung sein!
Auch ab 2024 ist hier m.E. leider keine nennenswerte Besserung in Sicht, denn es fällt zwar die Flügelung in Schwandorf weg, jedoch bleiben die Prager (Fern-)Züge elementarer Bestandteil des regional bedeutenden 1h-RE-Taktes Schwandorf-Regensburg-München, anstatt sie als Fernverkehr separat zu führen, wie es eigentlich besser wäre. Übrigens ist das somit auch ein wichtiges Thema, mit dem man sich beim geplanten Deutschlandtakt beschäftigen muß, solange der Fernverkehr derart verspätungsanfällig ist.
Gruß
223 061
