Lieferverzögerungen bei elektronischen Komponenten erlebt man ja momentan allerorten, ob und wo es beim ETCS von Siemens-Fahrzeugen nun hakt, das ist im Netz leider nicht zu finden.
Als relativ gesichert kann aber gelten, daß bei der BR 248 sowohl der Lieferant (Siemens) als auch der Erstbesteller in Österreich (Stern & Hafferl) offenbar davon überrascht wurden, daß ETCS doch eher als gedacht benötigt wird. Denn es hat bei dieser Baureihe auch immer geheißen, daß sie für ETCS nur
vorbereitet ist. Auch als Stern & Hafferl dann 4 Loks für den Einsatz in Österreich bestellt hat, war davon noch gleichermaßen die Rede. Und es war auch nicht abzusehen, daß einer der Besteller der Lok unbedingt zeitnah ETCS benötigen würde.
Diese Loks für S&H hätten bis Sommer 2022 geliefert werden sollen. Stattdessen sind die Loks derzeit immer noch leihweise in Deutschland im Einsatz (erkennbar an der hohen 900er Nummer und dem rot-schwarzen S&H Lack), unter anderem bei der EGP. Als Grund wird angegeben, daß wegen fehlendem ETCS die Zulassung in Österreich immer noch aussteht:
Quelle: [
www.schienenweg.at]
Und scheinbar ist die Integration des ETCS trotz Vorbereitung eben nicht so unproblematisch, daß man dies mal eben von jetzt auf gleich nachholen kann (inclusive der nötigen Zulassungen). In der Präsentation zur Grazer Schienenfahrzeugtagung 03.-05. April 2022 hieß es sogar, man wolle die Integration von ETCS Baseline 3.6 in die BR 248 mit Zulassung in Deutschland und Österreich erst bis Ende 2024 erledigt haben. Also scheinbar alles doch nicht so einfach (siehe dazu auch das mehrfach im Forenverbund erwähnte ETCS-Debakel bei Bombardier vor der Übernahme, IC2, BR 245 usw.).
Gruß
223 061
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.23 21:23.