Servus,
da sehe ich vieles anders. Erstmal ist eine Kosten-Nutzen-Berechnung für eine Elektrifizierung immer totaler Schwachsinn, da eine Elektrifizierung immer eine Verbesserung ist. Für irgendwelche Kuhkaff-Ortsumfahrungen wird auch nicht geschaut ob es sich rechnet. Es gäbe auch Ansätze das zu ändern, scheint nur nicht gemacht zu werden. Diese Berechnung gehört abgeschafft.
Ob sich etwas lohnt, dazu darf man nicht auf heutige Verkehre schauen oder auf Studien die immer so ausfallen wie bestimmte Leute sie wollen dass sie so ausfallen.
Bei der Elektrifizierung München - Memmingen - Lindau wurde ja auch gesagt, dass es sich nicht lohnt und da eh kein Güterverkehr stattfindet und jetzt fahren da Güterzüge und es würden noch mehr fahren, würde es die Trassen geben, dazu keine Ausweichgleise für Güterzüge. Die Infrastruktur wie überall kaputtoptimiert.
Alle Hauptbahnen in Bayern müssten elektrifiziert werden. Das würde Peanuts kosten im Vergleich zu den Straßenausbauten die in Bayern noch stattfinden sollen (und noch mehr Verkehr erzeugen) oder die Region Garmisch wo man zwei völlig überteuerte Tunnel durch die Berge bohrt und da auch noch wertvolle Natur zerstört.
BEMU sind nett für Strecken wie Cham - Waldmünchen oder Münchberg - Helmbrechts, aber doch nicht für Hauptbahnen. Das ist nicht effizient. In Studien ist schon ab einem Stundentakt die Elektrifizierung dem batterieelektrischen Zug haushoch überlegen. Der 30-Minuten-Takt sollte jedoch Standard sein, wenn man wirklich einen attraktiven Nahverkehr haben will und da würde eh nichts langfristig kostengünstiger sein als eine Elektrifizierung.
In Schleswig-Holstein gibt es ja künftig große Akkunetze, dennoch ist das langfristige Ziel die Elektrifizierung aller Strecken. Bei dem was Deutschland in die Schiene steckt natürlich in ferner Zukunft.
Rein von der Finanzierung her ist es unrealistisch das umzusetzen, da angeblich kein Geld da ist. Bundesstraßen/Straßen allgemein wird man sicher weiter großzügig ausbauen, zumindest vor jedem Bahnausbau. Vielleicht etwas zeitverzögert. Bei einer A 6 hat das Geld für eine überteuerte Berg- und Talstrecke von Amberg zur Grenze keine Rolle gespielt, obwohl das sogar eine der am schwächsten befahrenen Autobahnen in Deutschland sein soll. Wer die Trassierung kennt sieht ja was da Geld verschwendet wurde (gab ja auch alternative Trassenvorschläge), nur hat sich im Gegensatz zu den paar Euro im Pegnitztal kaum einer aufgeregt.
Die sogenannte Verkehrswende findet eh ohne Eisenbahn statt, denn mit ein bisschen BEMU-Herumspielerei, da kann man es gleich sein lassen und großflächig alles einstellen, interessiert ja eh keinen, siehe Werdenfelser Land. Im Grunde kann man verstehen, dass die Leute nichts mehr glauben, wenn man sieht dass die Verkehrspolitik kein bisschen besser geworden ist.
Das ist dann so wie die meisten Regionalbuslinien, da werden ein paar Leute herumgefahren, aber letztendlich ist das kein Beitrag um Verkehre zu verlagern. Also reiner Verkehr für Leute ohne Alternativen und ein paar Alibikunden die Alternativen hätten.
Wenn man nicht den Anspruch hat ein Netz zu haben, wo alle Hauptbahnen elektrifiziert und leistungsfähig sind, dann lässt man es gleich bleiben. Seh ich halt so, entweder richtig oder man lässt es bleiben. Kann man natürlich auch anders sehen wenn man das will.
Man kann BEMU als Übergangstechnik nutzen, aber grundsätzlich muss es das Ziel der Vollelektrifizierung geben.
Fernverkehr (auch im Pegnitztal) an sich könnte es geben, wenn der Bund seiner Verantwortung nachkommen würde, wie es auch gesetzlich vorgeschrieben ist, im Rahmen der Bahnreform. Kümmert auch nur niemanden. Dass der Fernverkehr bis auf 4-5 Strecken nicht eigenwirtschaftlich zu betreiben ist, wie auch 99% des SPNV, heißt nicht, dass er nicht stattfinden kann. Könnte man, will man nicht. Also auch egal.
So gesehen, viel geschrieben, nichts geändert, Zeit verschwendet.
Schwandorfer schrieb:
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> Da würde ich sagen: Elektrifizierung Regensburg -
> Hof + Hartmannshof - Furth im Wald + Neubau einer
> Kurve bei Irrenlohe für durchgehende elektrisch
> bespannte Güterzüge Nürnberg - Hof. Das dürfte die
> meisten Verkehre bündeln.
> Richtigen Fernverkehr von Nürnberg via NBY/NMR
> Richtung Hof oder Eger wird es aus meiner Sicht
> nicht mehr geben. Dafür ist die Strecke einfach zu
> langsam. Und das Fernverkehrs-B-Netz hat man mehr
> oder weniger plattgemacht bzw. führt es halbherzig
> mit dem IC2 weiter, der aber weder vom Komfort,
> noch von den Reisezeiten einen Unterschied zum RE
> darstellt.
> Mit Weiterentwicklung der ETA-Technologie wird
> mittelfristig Oberleitung bis Hersbruck bzw. ab
> Marktredwitz für einen durchgehend
> (batterie-)elektrischen Nahverkehr Nürnberg - Hof
> reichen und man kann sich die teuere
> Elektrifizierung des Pegnitztals wirklich sparen.
>
> Viele Grüße
>
> Tobias