apfelpfeil schrieb:
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> Ich wüsste ja nicht dass überhaupt schon eine
> EuroDual wirklich verkauft wurde? Das sind doch
> bisher alles nur
hauseigene und daher
> offensichtlich vergleichsweise günstige
> Miet/Leasingverträge, die ihr zum jetzigen Erfolg
> verholfen haben...?
Meines Wissens haben die Firmen HVLE (11 Stück, davon 10 ausgeliefert) und Captrain Deutschland (4 Stück ausgeliefert) ihre EuroDual selbst erworben. Über den Stadler-nahen Lokvermieter ELP müssten dagegen bisher 39 Loks hierzulande im Einsatz sein, denn die vergebenen Ordnungsnummern ab 201 haben keine Lücken. Aber die beiden erstgenannten Firmen haben natürlich auch ihre eigenen Finanzierungspartner in der Hinterhand.
Ich denke, es geht bei den Zweikraftlokomotiven ja ohnehin nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein
Sowohl-Als-Auch. Im Güterverkehr haben alle Konzepte parallel ihre Berechtigung. Vereinfacht ausgedrückt:
- wer unbedingt einen Nachfolger für den „Blue Tiger“ oder die „Maxima 40 CC“ sucht, welcher zusätzlich
auch elektrisch fahren kann, der beschafft die BR 2159
- wer eher einen Nachfolger für die Ludmilla oder für die Traxx DE sucht, welcher zusätzlich
auch elektrisch fahren kann, der beschafft dann auch eher die BR 2248, welche sich ja auch zunehmend gut verkauft/vermietet
- und wer nur eine Ersatzlösung für die V90 sucht, welche zusätzlich
auch noch elektrisch mit mehr Leistung fahren kann, der beschafft eben nur die BR 224
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Bei reinen E-Loks bzw. solchen mit Last Mile Ausrüstung ist die Lage aus meiner Sicht weniger klar, denn ob die oben von mir ins Spiel gebrachte sechsachsige Euro9000 sich wirklich durchsetzt, bleibt ja noch abzuwarten. Der Vergleich mit einem Doppelpack Smartron zum gleichen Preis hinkt allerdings m.E. doch ein wenig, denn die Smartron ist ja keine Viersystemlok, und sie hat auch keine leistungsfähige Last Mile Ausrüstung integiert.
Und schließlich sehe ich die BR 2248 alias „Vectron Dual Mode“ bisher - von wenigen Spezialfällen wie Mühldorf-München abgesehen - als
einzige Zweikraftlok, die auch für den Reiseverkehr sehr ernsthaft infrage kommt. Nicht immer deswegen, weil sie unbedingt benötigt wird, sondern wie gesagt vielleicht auch deswegen, weil man sie später besser anderweitig wieder vermieten kann, als wenn man jetzt noch
reine Dieselloks beschafft. Und weil man dadurch die immer länger werdende Zeit bis zur Elektrifizierung in der Region OHNE den Einsatz lärm- und abgasintensiver und je nach Rahmenbedingungen u.U. nicht mehr ausreichend zuverlässiger Uralt-Dieseltechnik überbrücken
könnte. Aber scheinbar stehe ich mit dieser Meinung leider alleine da?
Gruß
223 061