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Re: Bahn nach Hauzenberg wäre jetzt frei

05. Februar 2022 10:50
Auszug aus der PNP.

Vor kurzem waren die ehrenamtlichen Helfer des Granitbahn-Fördervereins mit einem Schwerkleinwagen (SKL) samt Greifbagger auch beim Bahnhof Hauzenberg unterwegs. Der Trupp sammelte Schnittgut ein und fuhr es weg. Der Einsatz markiert die Schlussphase einer großen Aktion. Seit Oktober hatten die Freiwilligen auf der gesamten Länge zwischen Passau-Voglau und Hauzenberg den Bewuchs entlang der Gleise entfernt. Damit wären die technischen Voraussetzungen für den Betrieb geschaffen. −Fotos: Riedlaicher/Bauer
Vor kurzem waren die ehrenamtlichen Helfer des Granitbahn-Fördervereins mit einem Schwerkleinwagen (SKL) samt Greifbagger auch beim Bahnhof Hauzenberg unterwegs. Der Trupp sammelte Schnittgut ein und fuhr es weg. Der Einsatz markiert die Schlussphase einer großen Aktion. Seit Oktober hatten die Freiwilligen auf der gesamten Länge zwischen Passau-Voglau und Hauzenberg den Bewuchs entlang der Gleise entfernt. Damit wären die technischen Voraussetzungen für den Betrieb geschaffen. −Fotos: Riedlaicher/Bauer

Hauzenberg. Am letzten Wochenende war das Signalpfeifen eines Bahnfahrzeugs von den Gleisen her in Hauzenberg zu hören. Nanu, werden sich manche gedacht haben. Fährt die Granitbahn wieder? Es war tatsächlich ein Fahrzeug auf den Gleisen unterwegs, allerdings keine Lok und kein Waggon. Auf der Strecke fuhr ein Schwerkleinwagen (SKL). Diese Gleiskraftwagen nimmt man her für den Unterhalt der Strecken.

Und genau darum ging es auch in diesem Fall. Ein Trupp von Ehrenamtlichen aus dem Förderverein Lokalbahn Hauzenberg-Passau sammelte mit dem Wagen Schnittgut ein und fuhr es weg. Der Einsatz markiert die Schlussphase einer großen Aktion. Seit Oktober hatten Freiwillige des Vereins auf der gesamten Länge zwischen Passau-Voglau und Hauzenberg den Bewuchs entlang der Gleise entfernt: Sträucher, Bäume, Büsche, Wurzeln.

3,20 Meter müssen auf beiden Seiten frei sein
In der Nähe des Bahnhofs Kaindlmühle hatte sich die Natur die Strecke zurückgeholt. Im Vordergrund ist gerade noch ein Gleis zu erkennen.
In der Nähe des Bahnhofs Kaindlmühle hatte sich die Natur die Strecke zurückgeholt. Im Vordergrund ist gerade noch ein Gleis zu erkennen.
Der Förderverein Lokalbahn Hauzenberg-Passau e.V., 2007 gegründet, hatte 2009 die letzte Freischneideaktion in diesem Umfang auf der gesamten Strecke durchgeführt, berichtet Heidi Bauer als Vorsitzende. In der Zwischenzeit hatte sich die Natur unterbittlich die Strecke zurückerobert. Große Teile waren zugewachsen.

Die Strecke nahe dem Bahnhof Kaindlmühle Monate später. Mit gewaltigem Einsatz haben die Helfer das Gleis "befreit".
Die Strecke nahe dem Bahnhof Kaindlmühle Monate später. Mit gewaltigem Einsatz haben die Helfer das Gleis "befreit".
Von Oktober bis Ende Februar sind entsprechende Schneide- und Unterhaltsarbeiten erlaubt. Der Verein hat die Zeit in den letzten Monaten genutzt und die gesamte Strecke frei- und befahrbar gemacht. 7 bis 14 Leute waren durchschnittlich vor allem an den Wochenenden mit dem SKL unterwegs, manche packten vereinzelt oder im Duo auch im Urlaub oder an Werktagen an, um die vorgeschriebenen 3,20 Meter jeweils beidseits der Gleise sowie die 4,50 Lichtraumprofil in der Höhe freizumachen. Das ist nun geschafft. "Es war eine irre Arbeit", sagt Heidi Bauer. Fast alles musste händisch gemacht werden, Chemie darf man auch keine einsetzen, um den Bewuchs zu entfernen.
Die Strecke Voglau bis Grubweg sei schon länger frei gewesen, berichtet Heidi Bauer. Bis Rosenau plant man auch die ersten Fahrten mit dem Schienenbus. Im Augenblick gibt es da noch in Hindernis. Für die Hochwasserschutzbauten des Wasserwirtschaftsamtes bei der Lindau hat man die Gleise zwischen der Kreuzung bei Grubweg und dem Übergang bei Sulzsteg entfernt. Diese werden wieder eingebaut. Sobald das geschehen ist, könnte man weiterfahren über Erlau nach Hauzenberg. Geschnitten hat man auch auf der Strecke nach Obernzell.

Diese weiteren Vorher-Nachher-Ansichten zeigen, was die Helfer geleistet haben. Am Gelände beim Bahnhof Schaibing war alles zugewachsen.
Diese weiteren Vorher-Nachher-Ansichten zeigen, was die Helfer geleistet haben. Am Gelände beim Bahnhof Schaibing war alles zugewachsen.
Hier gibt es eine Besonderheit: Von Sulzsteg bis Erlau und weiter bis Obernzell betreut und unterstützt der Landschaftspflegeverband die Arbeiten zum Freihalten der Gleise. Hintergrund: Im Landschaftsschutzgebiet Donauleiten lagern die geschützten Äskulapnattern und die Smaragdeidechsen sowie andere Reptilien gern auf den Gleisen, weil’s da meist so schön warm ist. Wobei die Strecke nach Obernzell bei den Ausschneidearbeiten noch drankommt, erzählt Heidi Bauer. Einen möglichen Verkehr blockieren dort aber Betonblöcke auf dem Gleis, die man im Rahmen der Felssicherungsarbeiten dort platziert hat.

Ganz anderes Bild einige Monate danach im gleichen Gelände. Die Gleise sind vom Bewuchs befreit und wären wieder befahrbar.
Ganz anderes Bild einige Monate danach im gleichen Gelände. Die Gleise sind vom Bewuchs befreit und wären wieder befahrbar.
Einen Verkehr plant künftig der Verein ohnehin zwischen Voglau und Hauzenberg, über Erlau. Der Stand derzeit: Im Unterschied zur Strecke Voglau-Grubweg ist die Strecke Grubweg-Hauzenberg noch stillgelegt. Ziel ist diese genehmigt zu bekommen. Voraussetzung dafür war das Freischneiden. Das ist nun großteils erledigt. Einige Arbeiten stünden noch aus, um Brücken und Geländer zu sichern. Wenn das erledigt ist – wie geht es dann weiter? Infrastrukturbetreiber der Strecke sei die Bayerische Regionaleisenbahn GmbH (BRE), beschreibt die Fördervereinsvorsitzende die rechtliche Lage. Im Dezember 2014 hatte die BRE der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH (DRE) die Strecke abgekauft. Wenn alle Genehmigungen vorliegen, könne jeder bei der BRE bestellen und die Strecke befahren. Das könnte der Förderverein sein, das könnte eine Gesellschaft sein, wie zum Beispiel die Regentalbahn.

"Eine irre Arbeit" aller Vereinshelfer
Die Strecke wäre jetzt an sich frei. Wann fährt denn wieder ein Zug auf der Granitbahnstrecke? Heidi Bauer will sich auf keinen Zeitpunkt festlegen. "Ich bin da, was das betrifft, ja ein gebranntes Kind." Zunächst brauche man eine Betriebsgenehmigung von der dafür zuständigen Regierung von Oberbayern. Diese ist die zuständige Aufsichtsbehörde für Eisenbahnen. Nächster Schritt wäre eine Betriebserlaubnis. Diese erteilt die Landeseisenbahnaufsicht nach einer Begutachtung der Strecke.
Erstes Ziel wäre ein Betrieb an den Wochenenden. Das könnte der Förderverein auch leisten, meint Heidi Bauer. Dann wäre natürlich der Regionalverkehr wünschenswert, eingebunden in den ÖPNV. Das wäre dann eine Entscheidung der Politik, ob sie eine klimafreundliche Transportmöglichkeit unterstützt.
Keine Probleme gäbe es übrigens mit den Brücken an der Strecke, ergänzt die Vorsitzende. Die wurden alle in letzter Zeit von Fachleuten begutachtet, "und für gut befunden", sagt sie – und schließt:. "Wir sind sehr hoffnungsvoll."
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Bahn nach Hauzenberg wäre jetzt frei

Localbahner 1052 04. Februar 2022 19:45

Re: Bahn nach Hauzenberg wäre jetzt frei

Localbahner 647 05. Februar 2022 10:50

Re: Bahn nach Hauzenberg wäre jetzt frei

Schwandorfer 580 05. Februar 2022 13:54



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