Eisenbahner1 schrieb:
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> Das Problem liegt nach m.M. an einer mangelnden Koordination, eine begrenzte Weitsicht bei
> Bauprojekten, fehlende Koordinierung und Absprachen und fast am Schlimmsten: fehlende
> Entscheidungswilligkeit.
Wenn ich mir das jahrelange Geeierei wegen der Dammschäden zwischen Großalbershof und Vilseck ansehe, dann liegt es auch an einem anderen Faktor: der DB Netz AG fehlt schlicht und ergreifend das Geld, um jeden Schaden gleich mit dem maximalen Bauumfang gründlichst zu beseitigen. Vor einigen Jahren tauchte da mal der Meßzug auf und hinterher war gesperrt. Das wiederholte sich im folgenden Jahr. Dann haben die Verantwortlichen gelernt und die Strecke vorher "schön" gestopft. Statt hinterher, wenn der Meßzug durch ist und die Sh 2-Tafeln zum Einsatz kommen mussten. Das ging einige Jahre gut, dann wurde nach dem Umleitern 2016 die Streckenklasse auf A herabgesetzt. Die Sanierung war dann irgendwann 2019. Die Fachleute bei DB Netz wussten sicherlich bald nach den ersten Auffälligkeiten, was da los ist. Nur es gibt halt nicht gleich das Geld. Da muß das Kind erst unten im Brunnen aufgeschlagen sein.
Ob das richtig ist, ist eine andere Frage.
> Um in der Region zu bleiben, braucht man nur auf die Strecke Neukirchen - Irrenlohe zu schauen.
> Jede Baumaßnahme für sich mit Vollsperrung. Immer schön Einzeln mit kurzen zeitlichen Abstand.
Man hätte dieses Jahr die Weichenerneuerung in Neukirchen und die neuen Gleise Amberg - Irrenlohe zusammen machen können. Aber wie kommt man dann auf der Schiene nach Amberg und Sulzbach-Rosenberg Hütte? Für den Güterverkehr nach Hirschau und die Stahlzüge zum Rohrwerk ijn Sulzbach-Rosenberg Hütte. Und nicht zu vergessen: für die Baustellen-Logiistik. Dafür wird Sulzbach-Rosenberg Hütte aufgrund seiner vielen freien Gleise auch gerne genommen!
> Und da gibt es viele Beispiele. Und daran würde auch eine Trennung von Netz und Betrieb nichts ändern.
> Das wichtigste wäre, das endlich die Bahn sich wieder eigene Bautrupps zulegt um nicht nur den externen Firmen ausgeliefert zu sein.
Es wäre zweifelsfrei sinnvoll, wenn es wieder Bahnmeistereien mit eigenen Personal gibt, die sich nicht nur um die Erfassung des Ist-Zustandes kümmern. Also auch mit Mitarbeitenden, die auch kleinere Reparaturen gleich erledigen können. Das Kernproblem hierbei dürfte eher finanzieller Natur sein. Solche Arbeiten fallen unter laufende Kosten, die DB Netz bitte durch die laufenden Einnahmen, spricht Trassenentgelte, decken soll. So wie das Salär für Fahrdienstleiter(innen) und Co. Für größere Instandsetzungsmaßnahmen gibt es Zuschüsse vom Bund.
Grundsätzlich kann man als Firma ab einer gewissen Größe auch Fremdfirmen so eine Klein-Instandhaltung realisieren. Bei meinem Arbeitgeber weiß man ungefähr, was im nächsten Jahr an Gewerken in und an den Gebäuden im handwerklichen Bereich anfällt. Es gibt dann einen Rahmenvertrag mit ortsansässigen Handwerkern für das jeweilige Gewerk, der sowohl diese Arbeiten als auch eine Art Bereitschaft für Störungen und Defekte aller Art umfasst. Die Frage ist jetzt nur, ob es außer den regelmässigen Meßfahrten noch weitere Inspektionen gibt, bei denen so ein Kleinkram auffällt. Den bekannten Streckenläufer hat man - bis auf wenige Sonderfälle - abgeschafft.
> Und das Entscheidungsträger mit Weitsicht und Ahnung mal zum Zug kommen.
> Aber das ist nicht nur ein Problem der Bahn.
MfG Martin Pfeifer
Ein freundliches Wort findet immer guten Boden. (Jeremias Gotthelf)
Lieber Blech- als Plastikspielzeuge!
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.08.21 22:31.