... das Spiel noch nicht durchschaut? Es ist heutzutage bei der Sanierung von Straße und Schiene (fast) immer das selbe:
1) Der billigste Anbieter (zumindest früher durfte das billigste aller Angebote nicht angenommen werden) erhält den Zuschlag.
2) Besonders billige Anbieter fordern möglichst lange Baustellenzeiträume
3) Die Baufirma erscheint dann gelegentlich mit den Bauarbeitern, die gerade frei sind (weil sie auf den terminkritischen Baustellen gerade nicht gebraucht werden)
Drum werdet ihr entlang der Strecke nur selten Aktivitäten sehen. Bei der wochenlangen Sperre Dachau - Altomünster war es auch so. Wir sind auf einer G1206 mitgefahren und der Lokführer war sehr auskunftsfreudig. Baumaschinen kamen aus Schweden. So hat man z.B. gemütlich im Schneckentempo Kleineisen eingesammelt, usw. usw. - Hektik kommt erst in den letzten zwei Wochen der Sperrung auf.
Bei der Straße ist es meist ähnlich, siehe die monatelange Sperre der B11 bei Gotteszell über Jahre hinweg. Keine Ampelregelung mit einseitiger Straßensperre oder nur nächtliche Sperren. Stattdessen kilometerlange Umwege, die man den Anwohnern bedenkenlos zumutet.
Gehts nicht anders? Doch: Landebahnen von Flughäfen werden in Deutschland innerhalb weniger Nachtstunden großteils neu geteert, ohne das der Flugverkehr stark beeinträchtigt wird. Der Auftraggeber verlangt das - und bezahlt es.
Generell: für Infrastruktur wird hierzulande zu wenig Geld investiert. Warum? Man schaue sich den Bundeshaushalt mal an. Dann sieht man, dass der mit Abstand größte Kostenblock Arbeit und Soziales ist. Noch Fragen?
Gruß Andreas